Die verschiedenen Ofenarten im Überblick

Kachelofen, Kaminofen und Co: Die verschiedenen Ofenarten im Überblick

Am Abend nach Hause kommen und es sich vor einem knisternden Feuer gemütlich machen. Nach einem Winterspaziergang auf der Ofenbank eines Kachelofens aufwärmen. Oder während der Übergangszeit am Abend noch schnell mit einem Kaminofen für eine warme Stube sorgen. Es gibt viele Gründe, die für die Errichtung einer Feuerstelle in den eigenen vier Wänden sprechen. Doch welcher Ofentyp ist der richtige für die persönliche Wohnsituation, worin unterscheiden sich die Ofenarten voneinander?

Der Kachelofen: Massiv gemauert

Der Kachelofen verdankt seinen Namen den Kacheln, die nicht nur

Kachelofen gruen modern Sommerhuber

Öst. Kachelofenverband /Sommerhuber

als dekoratives Element dienen, sondern gemeinsam mit dem aus Schamotte gebauten Innenleben die Wärme angenehm über einen längeren Zeitraum abgeben. Der Kachelofen (oder auch Grundofen/Speicherofen/Putzofen) ist ein individuelles Produkt und wird vom Hafner vor Ort aufgemauert. Der Brennraum und die Nachheizzüge bestehen traditionell aus keramischem Material. Bei einem Kachelofen dauert es nach dem Einheizen etwa zwei Stunden, bis er seine maximale Wärme abgibt.

Dauerhafte Wärmeabgabe

Kachelofen blau weiß Gutbrod

Öst. Kachelofenverband /Gutbrod

Der Grund dafür liegt im Wärmespeicher, der sich unter hohen Temperaturen in kurzer Zeit schnell auflädt, aber die Wärme langsam und kontinuierlich abgibt. Ist es jedoch soweit, sorgt der Kachelofen dann für stundenlange Wärme. Diese Strahlungswärme erwärmt nicht die Luft, sondern Oberflächen in den Räumen und wird als sehr angenehm empfunden. Gerade für Allergiker oder in der Erkältungszeit ist die milde Strahlungswärme ideal, da die Raumluft nicht ausgetrocknet wird. Eine Studie der Versuchs- und Forschungsanstalt der Hafner beweist außerdem, dass man dadurch schneller entspannt. Je nach Ofengröße und Wärmebedarf reicht ein Nachlegen der Holzscheite 1 – 3mal pro Tag völlig aus.

Der Kachelofen hat eine lange Tradition in Österreich, vielen ist er in grüner oder blauer Kacheloptik in Skihütten ein Begriff. Heute sind sämtliche Formen, mit Rundungen oder mit Liegenheizungen möglich. Ursprünglich waren beim Kachelofen keine Sichtfenster in den Brennraum vorhanden. Der Trend geht derzeit klar in Richtung Feuer schauen und Kachelöfen mit kleinem Sichtfenster.

Der Kamin und Kaminofen

Der offene Kamin ist wohl allen ein Begriff und vor allem im angloamerikanischen Raum verbreitet, da er in Film und Fernsehen oft Szenerie für einen romantischen Abend bietet und zum Aufhängen der Strümpfe für den Weihnachtsmann dient. Die offene Form ist kaum energieeffizient, da ein großer Teil der Wärme unmittelbar über den Schornstein entweicht.
Unter einem Kaminofen versteht man einen vorgefertigten Metallofen mit Glasscheibe. Kaminöfen können frei im Raum stehen und haben eine höhere Heizleistung als offene Kamine. Sie geben rasch Wärme nach dem Anzünden des Holzes ab, es muss aber häufig nachgelegt werden, um die Wärme zu erhalten. Sobald das Feuer erloschen ist, wird auch keine Wärme mehr abgegeben. Einige Modelle sind mit Specksteinen oder Kacheln versehen, die für geringfügig längere Wärmespeicher-Effekte sorgen, aber nicht im gleichen Maß wie bei einem Kachelofen.

Somit lassen sich auch die Preisunterschiede der verschiedenen Ofenarten erklären: Ein vorgefertigter Metallofen ist günstiger, als ein individuell gestalteter und handwerklich errichteter Kachelofen.

Der Kachelkamin (Heizkamin)

Kachelkamin romantisch Sommerhuber

Öst. Kachelofenverband /Sommerhuber

Ein Kachelkamin verbindet nun einige Elemente der vorher genannten Ofenarten. Der Kachel- oder Heizkamin wird wie der Kachelofen vom Hafner gesetzt und bietet ein sichtbares Feuer dank großer Glasscheibe. Das Sichtfenster kann sogar um die Ecke gehen. Der vorgefertigte Kamineinsatz besteht aus Metall, der Hafner verkleidet ihn individuell. Es besteht auch die Möglichkeit, die Anlage mit Nachheizzügen auszubauen. Das auffallende Feuererlebnis steht hier definitiv im Vordergrund.

Der Kombiofen

Der Kombiofen besteht ähnlich wie der Heizkamin aus einem vorgefertigten Einsatz, dem Heizeinsatz, welcher für größere Holzmengen geeignet ist und keramischen Heizzügen, die vom Hafner aufgemauert werden. Der Kombiofen verfügt über einen größeren Wärmespeicher und gibt daher über mehrere Stunden die Wärme ab.

Kochen mit dem Kachelherd

Kachelherd Angermayer

Öst. Kachelofenverband /Angermayer

Mit Holz kann man nicht nur Räume heizen, sondern auch ausgezeichnet kochen. Ein Speicherherd arbeitet nach dem gleichen Prinzip, wie der Kachelofen: Er lädt seinen Wärmespeicher unter hohen Temperaturen in kurzer Zeit auf und gibt die Wärme an den Raum in einem längeren Zeitraum wieder ab. Kochen ist selbstverständlich sofort möglich. Ist die Sichtfläche des Herds vorwiegend mit Kacheln verkleidet, spricht man vom Kachelherd. Beim sogenannten Tischherd ist die Arbeitshöhe des Ofens gleich bleibend. Im Aufsatzherd sind zusätzliche Bauteile, wie ein Backrohr oder ein Wasserschiff eingebaut, die über dem Niveau der Kochplatte liegen. Will man mit einem Herd auch einen weiteren Raum beheizen oder Warmwasser erzeugen, bietet sich ein Durchheizherd an. Er gibt einerseits Wärme über die Herdplatte ab und sorgt gleichzeitig für milde Strahlungswärme über die Kacheloberfläche.

Die richtige Wahl: Der Weg zum Hafner

Egal, für welches Modell man sich entscheiden möchte, damit man den passenden Ofen für die aktuelle Lebenssituation findet, soll man sich beim Hafner informieren. Er berät zur Wahl des richtigen Modells, baut den Ofen auf, gibt Infos über Förderungen und berät zum richtigen Heizen.