Stellungnahme zum ORF-Beitrag „Dirty Hanno“ vom 14.3.19

Die ORF Dokumentation befasst sich mit einem gesrcipteten „normalen“ Tag im Leben des Hanno Settele und soll seine Umweltsünden aufzeigen, bei denen er laut Drehbuch im Glauben ist, etwas Gutes für die Umwelt zu tun.

Stellungnahme des Österreichischen Kachelofenverbandes zum ORF-Beitrag „Dirty Hanno“ von Hanno Settele vom 14.03.2019, um 20:15 in ORF 1. (https://tvthek.orf.at/profile/DOK-eins/13844820/DOK-eins-Dirty-Hanno-Umweltsuender-wider-Willen/14007380 ab Minute 38:19) 

In der abschließenden 7-minütigen Sequenz wird das Thema Holzofen anhand eines Heizkamins behandelt. Dabei stellt der Umweltmediziner Prof. Hans-Peter Hutter Holzöfen ein sehr negatives Zeugnis hinsichtlich Feinstaubbelastung, besonders auch in Innenräumen aus. Der ehemalige deutsche Wetteransager Jörg Kachelmann stellt Holzofenbetreiber de facto als die größten Umweltsünder dar.

Aus Sicht des Österreichischen Kachelofenverbandes nehmen wir zur Sendung wie folgt Stellung:

  • Feinstaub stellt eine potentielle Gesundheitsgefahr dar. Jedoch zeigen alle Messdaten des Europäischen, des Österreichischen und des Deutschen Umweltbundesamtes, dass die Feinstaubemissionen in den letzten rund 15 Jahren in etwa um 30% zurückgegangen sind und das Problem daher geringer und nicht größer wird.
  • Es ist weithin bekannt und wird im Beitrag auch erwähnt und auf anschauliche Weise dargestellt, dass Kerzen einen großen Beitrag zur Feinstaubbelastung in Innenräumen leisten. Trotzdem brennt eine sehr große Anzahl von Kerzen beim Kamingespräch zwischen Hanno Settele und Prof. Hutter. Dies lässt zumindest die Vermutung zu, dass diese verwendet wurden, um das gewünschte hohe Messergebnis zu erzielen.
  • Hanno Settele zündet den Heizkamin nicht richtig an – von unten, er sollte dies von oben tun. Bei der Übergabe von handwerklich gesetzten Kachelöfen gibt es von den österreichischen Hafnern immer eine Instruktion zum richtigen Anzünden und Heizen.
  • Selbstverständlich ist es wichtig, dass ausreichend Verbrennungsluft vorhanden ist. Hier müsste überprüft werden, ob dies im gegenständlichen Fall gewährleistet ist.

Positive Argumente für den Kachelofen für den Hafner:

  • Moderne, handwerklich gesetzte Kachelöfen sind verbrennungsoptimiert und mit dem österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet.
  • In den vergangenen letzten 20 Jahren haben sich die Emissionswerte der österreichischen Kachelöfen um 85 % reduziert.
  • Alle Kachelöfen, die derzeit in Österreich gebaut werden, sind nur mit dem vom Österreichischen Kachelofenverband entwickelten UmweltPlus Brennraum zulässig, der die strengen Emissionsgrenzwerte sogar unterschreitet.
  • Der Einfluss der Betreiber bleibt in den meisten Untersuchungen unberücksichtigt. Die Verwendung von trockenem, naturbelassenem Holz und das richtige Anzünden von oben sind wesentlich. Außerdem betreibt der Österreichische Kachelofenverband mit der eigenen Versuchs- und Forschungsanstalt der Hafner Forschungsprojekte, die aufzeigen, wie hoch das Potenzial bei richtigem Nutzerverhalten ist.
  • Der Österreichische Kachelofenverband betreibt ganzjähriges Behörden-Lobbying, damit Maßnahmen zum richtigen Heizen und zur Ofenwartung forciert und gefördert werden:
  • Wohnraumfeuerstätten sollten einer regelmäßigen Wartung durch Fachleute unterzogen werden.
  • Holzheizungen mit besonders hohen Emissionswerten müssen durch moderne Anlagen erneuert werden (ca. 10 – 20 % der Altanlagen).