Kachelöfen steigern regionale Wertschöpfung

Der Einsatz von Biomasse schafft Arbeitsplätze und Wertschöpfung in den Regionen. Daran ist auch der Kachelofen maßgeblich beteiligt. Das kam bei einer Studie heraus, die kürzlich von der Österreichischen Energieagentur im Auftrag des Österreichischen Klima- und Energiefonds am Beispiel der steirischen Klima- und Energie-Modellregion (KEM) Hartberg durchgeführt wurde.

Die auch in der Bürgermeister-Zeitung ausführlich beschriebene Studie ist mir besonders aufgefallen, weil bei der Berechnung der Wertschöpfung unser Kachelofen explizit erwähnt wird. Aber lassen Sie mich der Reihe nach berichten.

Die genannte Untersuchung stellt bei der Wertschöpfungsanalyse einen Vergleich zwischen fossilen und biogenen Heizanlagen auf. In der KEM Hartberg entfallen zurzeit noch rund 53 Prozent des gesamten Heizenergieverbrauchs auf fossile Energieträger – vornehmlich Heizöl. 47 Prozent werden durch Biomasse abgedeckt. Der Unterschied im Blick auf die Wertschöpfung liegt nun darin, dass bei der Bioenergienutzung die gesamte Brennstoffkette – von der Waldpflege über den Holztransport, die Produktion von Scheitholz, Pellets oder Hackgut bis zum Ofen oder Kessel – regional beschäftigungswirksam ist.

Auch fossile Energieträger haben eine solche Kette. Die liegt aber größtenteils woanders: Von der Ölquelle über den Öltanker, die Pipeline, die Raffinerie und per Tankwagen zum Endverbraucher erreicht die Kette beginnend z.B. in Kasachstan, Nigeria, Lybien oder Russland erst kurz vor ihrer Nutzung die Grenze der jeweiligen Region. Das bringt ihr vom Beschäftigungsaufkommen gerade einmal den Arbeitsplatz des Tanklasterfahrers. Eventuell noch einige Beschäftigte bei örtlichen Depots.

Ganz anders beim Holz. Um 1 Terrajoule (TJ) Energie aus Holz (das entspricht etwa 114 Festmetern) aus dem Wald über das Sägewerk oder einen regionalen Biomassehof bis zum Endverbraucher zu bringen, sind ziemlich genau 168 regionale Arbeitsstunden notwendig. Bei einem Biomasseheizwerk sieht das im Detail so aus: 16 Arbeitsstunden fallen für Waldpflege und Waldbaumaßnahmen an. Das Fällen, Rücken, die Pflege des Maschinenparks und der Holztransport erfordern 68 Stunden. 17 Arbeitsstunden kommen für die Produktion des Hackgutes dazu, weitere 17 für administrative Arbeiten. 50 Stunden entfallen auf den Betrieb des Heizwerks. In den letzten drei Positionen liegt dann der Unterschied zur Einzelanlage. Hier variieren die Arbeitsstunden nach Heizsystem und nach der Art der erforderlichen Brennstoffbereitstellung. Dabei kommen für eine Kesselheizung 143 direkte regionale Arbeitsstunden zusammen und für einen Kachelofen durch Mehrarbeit im Sägewerk und beim Transport sogar 192.

Diese Ergebnisse hat man in der Studie auf Arbeitsplätze und auf die Wertschöpfung aus Wartung und Betrieb in Euro umgerechnet. Demnach sichert die Wärmeversorgung der Region (mit ihren rund 12.600 Einwohnern) durch Holz 31 Arbeitsplätze. Die fossile Heizenergie bringt es gerade einmal auf vier. Die Wertschöpfung beträgt beim Heizöl rund eine halbe Million Euro. Die Biomasse schafft dagegen 3,8 Millionen.

Damit addiert sich zu den zahlreichen Vorteilen unseres Kachelofens – die ich hier natürlich nicht aufzählen muss – noch ein weiteres Argument: Der hohe Anteil unserer Branche an der Stärkung regionaler Wertschöpfung und bei der Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen.

Wolfgang Kippes