Kurz vor Ferienbeginn erreichte den Österreichischen Kachelofenverband (KOV) am 28. Juni die erfreuliche Nachricht, dass die Entwicklung der besonders umweltfreundlichen und energieeffizienten Verbrennungstechnologie für Kachelherde von Umweltminister Andrä Rupprechter mit dem Österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet wurde. Weltpremiere: Der erste Herd mit UmweltPlus-Brennraum steht bei einem prominenten Kunden.
Damit ist die neueste Generation der von Hafnern gefertigten Heizgeräte mit UmweltPlus-Brennraum um die ohnehin gerade im Trend befindlichen Herde erweitert worden. Kern der Technologie sind eine besonders gezielte seitliche Zuführung der Verbrennungsluft in den Brennraum sowie die individuelle Anpassung der Rauchgaswege an die Situation Vorort, zum Beispiel an den vorhandenen Rauchfang sowie an die Seehöhe. Damit wird einerseits sichergestellt, dass die Emissionen an gasförmigen Substanzen – z.B. Kohlenmonoxid (CO) sowie an Feststoffen – Stichwort Feinstaub – minimal sind und andererseits der Wirkungsgrad und damit die energetische Ausnutzung des Brennstoffs Holz möglichst optimal ist.
Die Haferbetriebe sind nun in der Lage, über das vom KOV ebenfalls weiterentwickelte Berechnungsprogramm diese neue Generation von Kachelherden mit dem UmweltPlus-Brennraum am österreichischen Markt zu verbreiten. Mehr als 300 Hafner haben dazu bereits Schulungen beim KOV absolviert. Und: Es gibt sie schon die ersten UZ-Kachelherde.
Mitte Juli erhielt der erste Kachelherd dieser neuen Generation für einen Privathaushalt das Umweltzertifikat. Nicht in irgendeinem übrigens: ACR-Präsident Martin Leitl und seine Frau Hedwig freuen sich über den besonders umweltfreundlichen Herd, der im Herbst erstmals einen schmackhaften Schweinsbraten garen soll.
Weltpremiere für UZ-Herd
Wie schon beim Kachelofen mit Umweltzeichen ist es Hafnermeister Günter Wittek aus Mistelbach auch beim Herd gelungen, der erste zu sein, der so eine neue Heiz- und Kochanlage beim Kunden platziert. Im Falle der Familie Leitl haben Wittek und seine Mitarbeiter auch den Auftrag gehabt, den Herd genau dort zu setzen, wo es schon seit mehr als 100 Jahren einen Küchenherd gab. Das Problem wurde dadurch gelöst, dass nicht nur die Kochstelle an der Stelle wieder errichtet wurde, wo sie historisch gesehen auch vorher war. Die Hafnerpartie übernahm sogar Teile der ursprünglichen Wandverkachelung und Günter Wittek passte auch die neue Kacheloptik dem Vorläufer an, der übrigens schon lange Zeit nicht mehr funktioniert hatte.
„Ich erinnere mich aus meiner Kindheit, dass unser Herd in der damals viel kleineren Küche nicht mehr verwendet werden konnte“, erzählt Hedwig Leitl. „Deshalb freut es mich ganz besonders, dass jetzt an der Stelle des alten Herdes der neue steht“.
Martin Leitl, Bruder des Wirtschaftskammerpräsidenten Christoph Leitl, ist Geschäftsführer der international agierenden Bauhütte Leitl-Werke in Eferding. Weil er als Präsident der Austrian Cooperative Research (ACR), zu der auch KOV mit seiner Versuchs- und Forschungsanstalt gehört, häufig in Wien zu tun hat, dient das Elternhaus seiner Frau im Niederösterreichischen Bernhardstal als Zweitwohnsitz.
Bei der Übergabe des UZ-Zertifikates und der weiteren Unterlagen, wie zum Beispiel einer Heizanleitung, gab Wittek auch erste Tipps fürs Kochen und Backen. Hafner und Kunden vereinbarten auch, dass es im September einen weiteren Termin für das erste offizielle Anheizen des neuen Herdes geben soll. Hedwig Leitl will bis dahin noch ein paar Rezepte für Schweinsbraten & Co sammeln.