Feuer und Flamme am Tag des Kachelofens

Wien, am 15. Oktober 2018._ Am kommenden Freitag ist es wieder soweit: Österreichweit wird zum 7. Mal der Tag des Kachelofens begangen. Rund 200 Ofenbauer öffnen interessierten Besuchern ihre Türen und informieren über das traditionelle Heizgerät Kachelofen. Unter allen Besuchern wird ein Kachelofen im Wert von € 10.000,- verlost.

Am 19. Oktober laden Österreichs Hafner zum Tag des Kachelofens. (c) Sommerhuber

Österreich ist ein Land der Kachelöfen. In den österreichischen Haushalten gibt es derzeit rund 460.000 Kachelöfen – das sind 12 Prozent der 3,8 Millionen Haushalte. Jährlich werden rund 10.000 neue Anlagen von den Ofenbaubetrieben errichtet.

Denn wie keine andere Heizform ist der Kachelofen für fast alle Wohnformen geeignet. Das Heizgerät, das viele in traditionellem Grün aus den Skihütten kennen, hat sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt: Vom großen Kachelofen, der den gesamten Wohnraum beheizt, zum Trendobjekt mit kleiner Glasscheibe. Sogar im Passivhaus sorgt er für angenehme Wärme. In diesem Fall wird die Heizleistung entsprechend angepasst.

Gesunde Wärmeabgabe

Der Kachelofen verdankt seinen Namen den Kacheln, die nicht nur dekorativ sind, sondern mit dem aus Schamotte-Steinen gebauten Innenleben, die Wärme angenehm über einen längeren Zeitraum abgeben. Der massive Wärmespeicher lädt sich binnen kurzer Zeit unter hohen Temperaturen auf und gibt anschließend seine Wärme bei niedrigen Temperaturen stundenlang ab.

„Diese milde Strahlungswärme wird als wohltuend empfunden, denn sie trocknet die Raumluft nicht aus“, erklärt Thomas Schiffert, Geschäftsführer des Österreichischen  Kachelofenverbands. „Das ist besonders in der Grippezeit ein willkommener Effekt“, weiß der Kachelofen-Experte. Eine Studie der Versuchs- und Forschungsanstalt der Hafner belegt außerdem, dass man dadurch schneller entspannt. Ähnlich der Sonnenstrahlung erwärmt sie den Körper von innen.

Kachelofen oder Schwedenofen?

Der Kachelofen wird vom Hafner – dem Ofenbauer – individuell vor Ort aufgemauert. Ein Schwedenofen (Kaminofen) im Vergleich dazu ist ein vorgefertigtes Produkt und gibt rasch nach dem Einheizen Wärme ab. „Man muss dabei häufiger Holz nachlegen und sobald das Feuer erloschen ist, gibt er auch keine Wärme mehr ab“, so der Kachelofen-Experte. Damit lassen sich auch die Preisunterschiede zwischen den Produkten erklären: Ein vorgefertigter Metallofen mit weniger Masse ist günstiger, als ein individuell gestalteter und handwerklich gesetzter Kachelofen.

Trend zum Feuerschauen

Da jeder Kachelofen ein individuelles Produkt ist, lässt er sich an die jeweilige Wohnform anpassen und ist damit für moderne Häuser geeignet, ohne diese zu überhitzen. Kleine Kachelöfen gibt es ab einer Leistung von 800 Watt – das entspricht in etwa einem Gaming Computer mit High-End-Grafikkarte.

Ursprünglich waren in Kachelöfen keine Sichtfenster vorhanden. Heute hat fast jeder neu errichtete Kachelofen eine kleine Glasscheibe. „Der Trend geht deutlich zum Feuerschauen“, so Schiffert.

Den Grund, warum Kachelöfen auch nach Jahrhunderten noch immer in Österreich populär sind, kennt Schiffert: „In Zeiten von Wärmepumpen sehnen sich die Menschen wieder nach einer spürbaren Wärmequelle im Haus, an der man sich nach einem kalten Wintertag anlehnen und aufwärmen kann.“

 Die richtige Wahl: Der Weg zum Hafner

Bei Planung eines Kachelofens ist die rechtzeitige Kontaktaufnahme mit einem Hafner notwendig. Er berät zur Wahl des richtigen Modells, plant die Zu- und Abluft und berücksichtigt die Statik. Immerhin kann ein Kachelofen mehrere hundert Kilogramm wiegen.

www.tagdeskachelofens.at