Was sind die baulichen Grundvoraussetzungen für einen Kachelofen?
Die ideale Lage für einen Kachelofen ist im Zentrum des Hauses. Wer daher in der Hausbau-Planungs-Phase mit einem Kachelofen liebäugelt, sollte bereits jetzt mit einem Hafner in Kontakt treten, um den richtigen Ort für das Heizgerät zu finden – auch dann, wenn er erst nachträglich gebaut werden sollte.
Wichtige Voraussetzung: Der Schornstein
Eine Grundvoraussetzung für den Kachelofen ist ein Schornstein/Kamin. Er transportiert die aufsteigenden Verbrennungsgase ins Freie. Dieser kann beim Hausbau optisch in der Wand des Raums verschwinden und oben am Dach hinausragen. Eine andere Möglichkeit ist ein nachträglicher Schornstein, der an der Außenwand errichtet wird. Der typische Durchmesser eines Schornsteins hat 16 bis 20 cm je nach Leistung. Im Altbau befinden sich üblicherweise noch Schornsteine in den Gebäuden; bei Neubauten ist die „Not-Kamin-Pflicht“ vielerorts abgeschafft.
Der Untergrund
Ein Kachelofen kann gut und gerne mehrere hundert Kilogramm wiegen, schließlich ist er aus Schamottesteinen vom Hafner handwerklich gesetzt. Daher ist es wichtig, dass auch der Untergrund für den Kachelofen passt: Im Bereich wo der Kachelofen aufgestellt wird, sollte sich keine Fußbodenheizung befinden. Zu beachten sind auch die statischen Voraussetzungen. Ihr Hafner steht hier beratend zur Seite.
Kachelöfen sind unter bestimmten Voraussetzungen auch in Mietwohnungen möglich. So genannte Kleinkachelöfen eignen sich zum Beheizen einzelner Räume und sind nicht so schwer wie Kachelofen-Ganzhausheizungen. Hier sind wieder die statischen Voraussetzungen zu beachten und unbedingt das Einverständnis des Vermieters einzuholen.
Verbrennungsluftzufuhr beim Kachelofen – was ist zu beachten?
Damit der Ofen sprichwörtlich nicht aus ist, benötigt er ausreichend Verbrennungsluft.
Was ist bei modernen Häusern zu beachten?
Bei modernen Häusern bzw. nach einer Sanierung mit luftdichter Gebäudehülle kann ein Sauerstoffmangel entstehen, mit der Folge, dass sich die Brennstoffe entweder gar nicht entzünden oder nur unvollständig verbrennen.
Hier gibt es mehrere Möglichkeiten einer externen Luftzufuhr:
- Ein moderner Luft-Abgas-Schornstein (LAS-System) verfügt über zwei parallel oder konzentrisch verlaufende Strömungskanäle. Durch den einen gelangen die Verbrennungsabgase ins Freie und durch den anderen wird Frischluft von draußen als Verbrennungsluft geleitet.
- Ebenso kann die Verbrennungsluft über externe Luftleitungen von draußen zum Ofen geführt werden. Diese Luftleitungen sind in der Regel unter der Bodenplatte, unter dem Estrich oder auch an der Kellerdecke verlegt.
- Eine weitere Möglichkeit besteht darin, eine Öffnung durch die Wand hinter dem Ofen oder in die Kellerdecke zu bohren, wo die Luftleitungen mit einem Anschlussstutzen mit dem Ofen verbunden werden. So bekommt der Ofen seine Luftzufuhr von außerhalb des Hauses oder aus dem Keller. Diese Variante wird besonders häufig beim nachträglichen Einbau von Feuerstätten genutzt.
Raumluftabsaugende Anlagen und Kachelöfen
Moderne Häuser und Wohnungen verfügen meist über raumluftabsaugende Anlagen, wie zB eine kontrollierte Wohnraumlüftung, einen Dunstabzug oder einen WC-Ventilator.
Wichtig ist hier – bei gleichzeitigem Betrieb mit der Feuerstätte und zB der Wohnraumlüftung – dass ausreichend Verbrennungsluftversorgung vorhanden ist und kein gefährlicher Unterdruck entsteht.
- Die richtige Bauart oder die Bemessung der Anlage (zB Lüftungsanlage mit Überwachung der Strömungsverhältnisse) stellt sicher, dass kein gefährlicher Unterdruck entsteht.
- Eine Sicherheitseinrichtung kann z.B. ein 4 Pa Druckwächter oder auch ein Fensterschalter sein, welcher einen Betrieb der luftabsaugenden Anlage nur dann zulässt, wenn das Fenster mindestens gekippt ist.
- Die Abgasführung kann durch Sicherheitseinrichtungen überwacht werden. Hierbei können Druckwächter verwendet werden, die den Druck im Verbindungsstück überwachen.