Ein Kachelofen ist ein handwerklich gesetzter Ofen aus Schamotte-Steinen und meist mit den namensgebenden Kacheln verkleidet. Schamotte sind feuerfeste Steine, die aus Ton hergestellt sind.
Diese keramische Masse ist ein sehr guter Wärmespeicher, sie lädt sich unter großen Temperaturen rasch auf, speichert die Energie des Ofenfeuers und gibt sie allmählich über die Oberfläche in Form von milder Strahlungswärme ab. Die Wärmeabgabe erfolgt über viele Stunden, ein Nachlegen der Holzscheite ist meist nur 1-2mal täglich notwendig.
Infrarot- vs. Konvektionswärme
Die Wärmestrahlung eines Kachelofens liegt im infraroten Bereich und wird als besonders angenehm empfunden, schließlich ähnelt sie der Sonnenstrahlung, die unter die Haut geht. Diese milde Wärme wirkt sich positiv auf den menschlichen Körper aus. Studien beweisen, dass man am Kachelofen nachweislich rascher regeneriert, das Nervensystem beruhigt sich, Verspannungen werden gelöst und der Blutdruck gesenkt.
Bei der Wärmestrahlung eines Kachelofens wird die Raumluft nicht erwärmt oder ausgetrocknet – im Vergleich zur Konvektionswärme, wie sie z.B. ein Heizkörper abgibt. Noch dazu wird kein Staub aufgewirbelt. Besonders angenehm ist das in der Erkältungszeit und für Allergiker.
Der kleine Unterschied
Bei einem metallischen Kaminofen oder Schwedenofen, wie man sie zum Beispiel in Baumärkten erhält, ist kein bzw. nur eine geringer Wärmespeicher vorhanden. Das bedeutet, es wird nur so lange Wärme abgegeben, solange das Feuer brennt. Bei der Konvektionswärme dieser Geräte wird die Raumluft rasch erwärmt. Ist der Ofen aus, ist es auch mit der Wärmeabgabe vorbei. Ein Nachlegen der Holzscheite ist daher meist alle 1-2 Stunden notwendig. Ein Sichtfenster zum Feuer Schauen ist vorhanden.
Ursprünglich hatten Kachelofen keine Sichtfenster, aber heutzutage sind nahezu alle Modelle mit Glastüren erhältlich, da sich viele Nutzer auch ein sichtbares Feuererlebnis wünschen.