Brotbackofen vom Ländle gilt jetzt als Vorbild

Er ist zweimal durch ganz Österreich gereist – der Brotbackofen, der Mitte Oktober bei einer Fachveranstaltung in Feldkirch vorgestellt wurde.  Weil der von Landesinnungsmeister Hubert Ratz mit Unterstützung der Fa. Aug. Rath jun. gebaute Ofen im Rahmen eines kooperativen Projektes der Versuchs- und Forschungsanstalt der Hafner (VFH) entwickelt und in der VFH auf Herz und Nieren überprüft wurde, präsentierte Dr. Thomas Schiffert den Ofen und dessen Messergebnisse.

Dabei kam heraus, dass es mit dem Projekt gelungen war, einen emissionsarmen Brotbackofen herzustellen, den es bis dahin so noch nicht gegeben hatte. Das Fachpublikum mit dem Vorarlberger Umwelt-Landesrat Erich Schwärzler und DI Thomas Ölz von der Landwirtschaftskammer an der Spitze, zeigte sich beeindruckt.

Landesrat Erich Schwärzler, LIM Hubert Ratz und Dr. Thomas Schiffert.

Landesrat Erich Schwärzler, LIM Hubert Ratz und Dr. Thomas Schiffert.

Zur Vorgeschichte der Neuentwicklung gehört, dass gewerbliche Brotbacköfen, die nach Vorarlberg importiert werden sollten, den behördlichen Prüfungen wegen viel zu hoher Emissionen nicht standgehalten hatten. Das Institut für Umwelt und Lebensmittelsicherheit in Bregenz wandte sich deshalb an die LI Vorarlberg mit der Bitte um Rat. LIM Hubert Ratz nahm Kontakt mit der VFH auf und initiierte eine Neukonstruktion mit der Adaptierung des in der VFH entwickelten UmweltPlus-Brennraums für Kachelöfen, der mit dem Österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet wurde. Den Ofen, der auf der Basis der von den Technikern gelieferten Berechnungen gebaut wurde, schickte er dann auf die Reise nach Wien, um ihn prüfen zu lassen. Die Ergebnisse waren besser als man erwarten konnte. So konnte der wieder ins Ländle zurückgekehrte Brotbackofen dem Umweltinstitut, den Kammervertretern und den zahlreich erschienenen Hafnern als innovative Lösung vorgestellt werden.

Niedrige Emissionswerte sind im VFH-Prüfbericht dokumentiert.

Niedrige Emissionswerte sind im VFH-Prüfbericht dokumentiert.

Dr. Schiffert betonte bei seiner Präsentation, dass der emissionsarme Brotbackofen auch ein hervorragendes Beispiel für die Serviceleistungen der in der Austrian Cooperative Research (ACR) zusammengeschlossenen außeruniversitären Forschungsinstitute sei. „Da taucht ein aktuelles Problem auf, das von einem Klein- oder Mittelunternehmen nicht gelöst werden kann“ erläuterte Schiffert. „In diesem Fall ist die Landesinnung der Hafner für die betroffenen Bäcker an das ACR-Mitglied Kachelofenverband herangetreten. Dessen Forschungsanstalt konnte das Problem in sehr kurzer Zeit und praxisnah lösen.“

Hubert Ratz und sein Team.

Hubert Ratz und sein Team.

Am Tag des Kachelofens wurde gleich Brot gebacken.

Am Tag des Kachelofens wurde gleich Brot gebacken.

In Vorarlberg kann sich jedenfalls auch die Landesinnung darüber freuen, dass die Hafnerkollegen im Ländle jetzt über das Know How verfügen, umweltfreundliche Brotbackanlagen errichten zu können.