Brennholz wiederum Preissieger

Obwohl der Preis für Heizöl seit 2014 beständig sinkt, zeigt die neueste Studie des österreichischen Kachelofenverbandes über die aktuellen Heizkosten, dass Holz unangefochten der Sparefroh unter den Energieträgern bleibt. Es ist der preisgünstigste und vor allem aber langfristig versorgungssicherste Brennstoff.

Die Öl-Lobby frohlockt in diesen Tagen über einen Heizölpreis, der im Österreichschnitt bei 61 Euro für 100 Liter liegt. Sie rührt eifrig die Werbetrommel und propagiert in täglichen TV-Spots wiederum die „Förderung“ eines neuen Ölkessels.  Diese stellt allerdings nichts anderes als eine Rabattaktion der „fossilen“ Industrie dar.

Der aktuelle Heizkostenvergleich zeigt, dass Heizöl im letzten halben Jahr zwar billiger wurde, aber immer noch mehr kostet, als Holz.
Der aktuelle Heizkostenvergleich zeigt, dass Heizöl im letzten halben Jahr zwar billiger wurde, aber immer noch mehr kostet, als Holz.

„Die Preissituation ist lediglich eine Momentaufnahme“ sagt DI Dr. Thomas Schiffert, GF des Kachelofenverbandes. „Zum einen zeigt unsere aktuelle Untersuchung, dass vor allem Scheitholz – aber auch Pellets – selbst angesichts des Preisverfalls beim Öl immer noch billiger ist. Zum anderen belegt unsere Langzeitstudie für die Biomasse die jahrelange Stabilität auf niedrigem Niveau. Der Ölpreis machte während dessen eine Berg- und Talfahrt, die niemand vorhersagen kann.“

Das doppelte Öl-Risiko

Tatsächlich haben die Kosten für einen Jahresbedarf von Heizöl in den letzten fünf Jahren Unterschiede gezeigt, wie kaum ein anderes Produkt. So verzeichneten wir zum Jahreswechsel 2009/2010 einen Preis von 58 Euro für 100 Liter. Nur zwei Jahre später  kostete dieselbe Lieferung fast das Doppelte – nämlich 106 Euro. Für die Verbraucher bedeutete dieser Preisunterschied, dass sie innerhalb von nur zwei Heizsaisonen rund 1.000 Euro mehr für die Wärme im Haus zu bezahlen hatten.

Kostenberechnung der Energieträger im Detail
Kostenberechnung der Energieträger im Detail

Neben diesem finanziellen Risiko können die Lockrufe der Öl-Lobby nicht darüber hinwegtäuschen, dass es keine Garantie für eine sichere Versorgung gibt und viele Quellenstaaten politisch instabil sind. Über zehn Prozent des weltweit geförderten Erdöls kommt aus Saudi-Arabien. Ein Großteil der saudischen Produktion wiederum stammt aus wenigen Riesenölfeldern, die schon vor Jahrzehnten in Betrieb genommen wurden und sich möglicherweise bereits in der Phase des Förderabfalls befinden. Zuverlässige Angaben hierzu sind nicht verfügbar, da die Produktionsdaten Staatsgeheimnis sind und keine unabhängigen Experten in Saudi-Arabien zugelassen werden. Ähnliches gilt für die anderen Fördergebiete im Nahen Osten. Weltweit stagniert die Förderung. Lediglich in den früheren Sowjet-Staaten gibt es noch Kapazitäten.

Viele relevante Fördergebiete liegen in Regionen, die von kriegerischen Auseinandersetzungen geschüttelt sind oder mit  wirtschaftspolitischen Problemen zu kämpfen haben. Da werden Erdölfelder erobert und Raffinerien gesprengt. In der Auseinandersetzung zwischen Russland und der Ukraine musste Mitteleuropa besorgt zur Kenntnis nehmen, dass der Ölhahn zugedreht wurde. Davon waren auch Lieferungen nach Westen betroffen.

Im Langzeitvergleich der Brennstoffpreise liegt Brennholz konstant in Führung.
Im Langzeitvergleich der Brennstoffpreise liegt Brennholz konstant in Führung.

Holzheizer sind Klimaschützer

Alles das kann mit heimischem Holz nicht passieren. Der Brennstoff wächst sozusagen vor der Haustür. Das bringt nicht nur Versorgungssicherheit. Das Heizen mit Holz ist aktiver Klimaschutz. „Die Verwendung von fossilen Energieträgern steht in völligem Widerspruch zum Klimavertrag von Paris, den Österreich bereits unterzeichnet hat. Österreich ist weltweit Technologieführer bei Holzheizungen, vor allem auch bei Kachelöfen. Es wäre geradezu fahrlässig, beim Heizen nicht sofort auf ausschließlich regenerative Energieträger umzusteigen“, folgert Schiffert.